Obus mit Festung im Hintergrund

„UNSER ZIEL SIND KUNDENFREUNDLICHE OBUSSE, BUSSE UND LOKALBAHNEN“

 

Der Generaldirektor der Salzburg AG, Leonhard Schitter, über neue Buslinien, mehr Fahrleitungen und die Sisyphusarbeit für eine hochwassersichere Pinzgauer Lokalbahn

 

 

Foto: Salzburg AG

 

Forum Mobil: In der Stadt Salzburg ist eine Neuordnung der Obuslinien geplant. Welche Vorteile dürfen die Fahrgäste davon erwarten?
Leonhard Schitter: Die Erstellung eines neuen Linienkonzeptes wurde von Stadt und Land Salzburg sowie dem Verkehrsverbund in Auftrag gegeben. Wenn uns die Vorschläge im Detail vorliegen, werden wir diese auf deren Umsetzbarkeit überprüfen. Ziel muss es sein, den Öffentlichen Verkehr in der Stadt Salzburg insgesamt möglichst attraktiv und kundenfreundlich zu gestalten.
Die Salzburg AG sorgt bereits seit vielen Jahren für eine ständige Modernisierung der Fahrzeugflotte und eine adäquate Ausstattung der Haltestellen und investiert dementsprechend. Für den Ersatz von älteren Obussen wurden in den ersten zwei Monaten dieses Jahres sieben neue eObusse mit leistungsfähigen Antriebsbatterien in Betrieb genommen. Diese Fahrzeuge werden im gesamten Liniennetz eingesetzt und können auch für den Betrieb der eObus-Linie 5 nach Grödig herangezogen werden. Das Investitions-volumen für die sieben eObusse beträgt rund 7,3 Millionen Euro. In die Verdichtung des Netzes an Fahrscheinautomaten und somit in noch mehr Service für unsere Fahrgäste investieren wir ebenfalls laufend.


Forum Mobil: Gibt es Pläne, die Busspuren pro Linie konsequent neu und kompromisslos durchgehend zu konzipieren, damit die Reisegeschwindigkeit deutlich erhöht wird?
Leonhard Schitter: Dazu gibt es von uns schon länger ein Konzept zur Beschleunigung der Linien 2 und 3 inklusive der teilweise parallel verlaufenden anderen Linien. Dieses wurde von Stadt und Land Salzburg
teilweise auch umgesetzt, beispielsweise die Busspuren in der Innsbrucker Bundesstraße, der Rudolf-Biebl-Straße oder in der Sterneckstraße.

Forum Mobil: Der Obus-Batteriebetrieb verursacht hohe Kosten. Wäre die Verlegung einer Fahrleitung
auf längere Sicht nicht kostengünstiger?

Leonhard Schitter: Mit einer allfälligen Änderung des Liniennetzes werden sicher auch Anpassungen an den Fahrleitungsanlagen notwendig. Dies würde etwa den Lückenschluss in Maxglan, die Moosstraße zwischen Quartier Riedenburg und Firmianstraße und eine Anpassung in Lieferung betreffen. Damit ist auch eine mittelfristige Umstellung von konventionell betriebenen Autobuslinien auf Zero-EmissioneObusse möglich. Aber wir müssen auch Linien überlegen, die ohne Oberleitung auskommen,
und wir damit einfach flexibler sind. Mit eObussen oder Wasserstoff kann auch das gelingen.

Auszug aus dem Interview/ Fachzeitschrift 2/2022