Salzburg: Pendler-Diskussion für einen breiten Konsens schaffen

Presseaussendung 14.04.2017 – Der Karfreitag ist für viele Menschen ein Tag der Besinnung. Dies wäre eine Gelegenheit, sich an diesem Tag in Stadt und Land Gedanken zu machen, ob die Weltkulturerbestadt Salzburg und ihr Umland weiterhin so leben wollen und können.
Faktum ist, dass der Autoverkehr der Verkehrserreger Nr. 1 ist, der nicht nur Staus produziert, sondern auch das Leben und die Gesundheit vieler Menschen, insbesondere die von jungen und älteren Menschen gefährdet. Soll der bescheidene Anteil des Öffentlichen Verkehrs von 14 % in der Stadt bzw. 12 % im Land bestehen bleiben und weiterhin an der autogerechten Stadt festgehalten werden?

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Die Staustadt Salzburg kann nicht weiter das Ziel sein – mehr Raum für Fußgänger, Radfahrer und Öffis sind gefordert. Foto: RS-Archiv

Politik, Wirtschaft und Medien müssen für Mobilität der Zukunft eintreten

Die politischen Parteien sollten Miteinander suchen und nicht zielführende Vorhaben des Bürgermeisters Heinz Schaden rundweg ablehnen. Zusätzlich sollten Maßnahmen angestellt werden, wie der rasche Ausbau des Öffentlichen Verkehrs realisiert werden kann. „Taktverdichtung“ heißt das Zauberwort!

  1. Die Firmen sind gefordert, die Zahl ihrer Gratis-Parkplätze durch Ausgabe von Jobtickets zu verkleinern – dies erspart den Firmen Kosten und reduziert den Autoverkehr in die Stadt.
  2. Die Pendler sollten sich bewusst werden, dass Autofahrten und Parken in der Stadt die teuerste Finanzierung ihres Haushaltes ist. Das Wehklagen von Pendler über teure Öffis, wie z.B. 5,70 Euro für eine Busfahrt von Henndorf in die Stadt, hält einer objektiven Überprüfung nicht stand. Die Energie der Pendler wäre besser eingesetzt, würden sie ihre berechtigen Forderungen nach mehr Öffis engagiert und nachhaltig vertreten, um die Politik zu raschem Handeln zu bewegen.
  3. Letztlich stehen aber auch die Medien in der Verantwortung, objektiv und vielseitig zu berichten, Pro & Contra fair zu behandeln – statt Stimmungen „pro Autoverkehr“ zu befeuern. Es gibt viele positive Beispiele wie die S1 Salzburg – Lamprechtshausen/Ostermiething oder S3 Salzburg – Golling, an denen man sich orientieren sollte.

 

Europaweiter Trend: Diesel-Autoverkehr aus der Stadt verbannen

Viele Städte quer durch Europa machen es dieser Tage vor.

  • Oslo möchte 2018 keine Dieselautos mehr
  • „Stuttgart ist erst der Anfang“, so das Land Baden Württemberg (Quelle ARD Mediathek 22.2.2017)
  • Düsseldorf, Köln, Würzburg diskutieren und überlegen bereits wegen hoher Schadstoffwerte
  • Paris: Einführung einer Schadstoffplakette mit 15. 2. 2017

 
Die Mobiliätsplattforum FORUM MOBIL appelliert an Politik, Wirtschaft, aber auch an Autopendelnde, umzudenken und entsprechend zu handeln. Wir wünschen allen geruhsame Osterfeiertage und einen besinnlichen Oster-Spaziergang.
 
Peter Haibach
Sprecher FORUM MOBIL