InnoTrans: Der weltweite Treffpunkt der Verkehrstechnik

Rund 160.000 Fachbesucher aus über 110 Ländern lockte die Weltleitmesse für Verkehrstechnik nach Berlin. Für den Erfolg der diesjährigen InnoTrans sind auch die 3.062 ausstellenden Branchenunternehmen und Institutionen aus 61 Ländern verantwortlich. Auf dem Berliner Messegelände zeigten sie vor dem internationalen Publikum die gesamte Produkt- und Service-Vielfalt der Mobilitätsbranche.

Auch heuer wieder neue Rekordzahlen

Dr. Christian Göke, Geschäftsführer der Messe Berlin, eröffnete am Dienstag, 18. September 2018, im Palais am Funkturm offiziell die InnoTrans 2018. Mit 146 Weltpremieren und erstmals mehr als 3.000 Ausstellern ist sie die weltweite Leitmesse für Verkehrstechnik, betonte Göke in seiner Eröffnungsrede. Violeta Bulc, EU-Kommissarin für Verkehr, unterstrich die Bedeutung der Messe im europäischen „Jahr der Multimodalität“. Bei der Verknüpfung verschiedener Transportmittel für Personen und Fracht spiele der Schienenverkehr eine wichtige Rolle, sagte sie. Sowohl Kooperationen verschiedener Player als auch der Ausbau der Infrastruktur sollen den Schienenverkehr verbessern, hin zu einem einheitlichen europäischen Eisenbahnverkehrsleitsystems (ERTMS). Bundes-verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) bezeichnete die InnoTrans als „Innovations-Trans“. Deutschland brauche die Schiene, um seine Klimaziele zu erreichen, erläuterte er. Bis 2030 soll sich das Fahrgastaufkommen verdoppeln, unter anderem durch den sogenannten „Deutschland-Takt“, der die Bahn verlässlicher macht und das Umsteigen erleichtert, oder durch den Ausbau des European Train Control System (ETCS). Gemeinsam mit Jürgen Fenske, Präsident des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV), und Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn, diskutierte der Minister im Anschluss, wie die Bahn noch effizienter und emissionsärmer werden kann. Dabei soll unter anderem die Digitalisierung helfen, informierte Fenske, sei es nun durch Apps oder die vorausschauende Instandhaltung der Schienen und Züge durch digitale Technologien. In einer Diskussionsrunde mit Vertretern der Bahnindustrie führte Laurent Troger, Präsident von Bombardier Transportation, aus, wie wichtig die Gewinnung neuer Talente für die Bahnindustrie sei. Hochschulen und Unternehmen seien gefragt, um ausreichend Nachwuchs auszubilden und die Herausforderungen der Zukunft zu meistern.

Cityjet Talent3 kommt nach Westösterreich

Auf der InnoTrans 2018 stellen die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) gemeinsam mit dem Hersteller Bombardier ihren neuen Cityjet vom Typ TALENT3 vor. Der neue Zug zeichnet sich durch seine Barrierefreiheit und das nutzerfreundliche Design aus. So verfügen die Sitze über verstellbare Rückenlehnen und Sitzflächen. Die Züge sind mit einem modernen Fahrgastinformationssystem, WLAN und viel Stauraum für Kinderwagen, Fahrräder und Wintersportgeräte ausgestattet. Um den unterschiedlichen Anforderungen im Sommer und Winter gerecht zu werden, lässt sich die Raumaufteilung der Mehrzweckbereiche dank einer modularen Bauweise flexibel anpassen. Dank hochfrequenzdurchlässiger Scheiben konnte der Handy-Empfang im Cityjet TALENT3 optimiert werden. Die ersten 21 Cityjets kommen in der Region Vorarlberg ab 2019 zum Einsatz. Tirol zieht nach und bringt ab 2020 weitere 25 Züge aus der TALENT3-Serie auf die Schiene.
 

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Bild: „Innotrans 2018 – Bombardier Talent 3“ © Harald A. Jahn

 

Bombardier stellt sich ganz neu auf

Mit einem neuen Produktdesign stellt sich der Mobilitätsanbieter Bombardier auf der InnoTrans 2018 vor. Er positioniert sich damit als Produzent ganzheitlicher Systeme für urbanen Transport. Nach den Worten von Laurent Troger, dem Präsidenten des Unternehmens, wirken seine Mobilitätslösungen „wie ein Katalysator für Wachstum und wirtschaftliche Entwicklung von Städten auf der ganzen Welt“. So hat das Unternehmen mit Singapur einen Vertrag für U-Bahnen geschlossen, mit dem die täglichen Fahrgastzahlen auf 1,8 Millionen erhöht werden sollen. Darin enthalten sind neueste Technologien für vorbeugende und zustandsabhängige Wartung zur Steigerung der Zuverlässigkeit der neuen Flotte. Bombardier hat für das Design des neuen Auftritts eng mit Peugeot Design Lab zusammengearbeitet, um deren umfassende Kenntnisse und Erfahrungen zu Markenwahrnehmung und Markenqualität zu nutzen. Das Konzept wird bei allen Fahrzeugplattformen angewendet. Es steht optisch im Einklang mit der neuen Firmenidentität. Am Messestand kann der Besucher auf eine virtuelle 360°-Reise durch Städte auf der ganzen Welt gehen, darunter Bangkok, Zürich oder Stockholm. An Multitouch-Tischen können sie selbst experimentieren, um zu erleben, welchen Mehrwert ganzheitliche Mobilitätslösungen schaffen.

Cityjet eco setzt neue Maßstäbe auf nicht-elektrifizierten Strecken

Siemens entwickelt einen elektro-hybriden Batterieantrieb, der es möglich macht, dass der Zug auf elektrifizierten Strecken Energie über seinen Stromabnehmer aufnimmt und gleichzeitig in den neu mitgeführten Batterien speichert. Diese Energie kann für den Betrieb auf nicht-elektrifizierten Strecken genutzt werden. Gemeinsam mit den ÖBB wird diese Technologie nun in einem Pilotprojekt in den kommenden Monaten in der Praxis geprüft und zur Serienreife weiterentwickelt.
Das Pilotprojekt wird mit einem Zug aus der aktuell für die ÖBB laufenden Serienproduktion des Siemens Desiro ML umgesetzt. Die Bauweise des Fahrzeuges ermöglicht es, zusätzliche Dachlasten aufzunehmen. Die Batterieanlage auf dem Mittelwagen des umgebauten Triebfahrzeuges umfasst drei Batteriecontainer, zwei DC/DC-Steller, einen Batteriekühler sowie weitere Elektronikbauteile. Die Lebensdauer der Batterien soll bei Serienreife rund 15 Jahre betragen, was zur Folge hätte, dass sie über die Gesamtnutzungsdauer des Zuges nur einmal gewechselt werden müssen. Ein Test im Fahrgasteinsatz ist in der zweiten Jahreshälfte 2019 geplant.

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Bild: „Innotrans 2018 – Siemens Cityjet Eco“ © Harald A. Jahn

 

Siemens und Deutsche Bahn entwickeln Ideenzug weiter

Der Ideenzug zeigte Möglichkeiten zur zeitgemäßen Optimierung des Reiseerlebnisses. In einem 1:1-Modell eines Doppelstockwagens konnten die Besucher Innovationen in unterschiedlichen Themenwelten von der Kinderwelt über ein Sportstudio, Einzelkabinen fürs Power-Napping bis hin zu Premiumabteilen zum Arbeiten erleben. Auch smarte Sitze gehören dazu: Die Sitzposition lässt sich individuell anpassen und über die Siemens MindSphere in der Cloud speichern. Steigt der Fahrgast dann in einen anderen Zug um und meldet sich dort wieder an, wird der Sitz in die gespeicherte Position gefahren und ein eventuell angeschauter Film fortgesetzt. Siemens Mobility und die Deutsche Bahn unterzeichneten auf der InnoTrans 2018 eine Vereinbarung zur Umsetzung neuer Ideen für das Reisen in der Bahn.

Das fachwerkförmige Untergestell des neuen TransANT-Güterwagens spart Gewicht und kann mit flexiblen Aufbauten versehen werden. Bild: Harald A. Jahn 
Das fachwerkförmige Untergestell des neuen TransANT-Güterwagens spart Gewicht und kann mit flexiblen Aufbauten versehen werden. Bild: Harald A. Jahn

ÖBB Rail Cargo Group präsentiert TransANT-Güterwagen

Die ÖBB Rail Cargo Group stellte mit TransANT ein neuartiges Plattformkonzept für den Güterverkehr vor. Die RCG setzt mit dem neuen Konzept auf modulare Aufbauten, die die unterschiedlichsten Kundenbedürfnisse abdecken. Das  um 20 Prozent leichtere Untergestell ist in verschiedenen Längen zwischen 33 und 70 Fuß verfügbar. Stahlkomponenten von höchster Festigkeit und entsprechender Schweißtechnologie der voestalpine tragen dabei wesentlich zur Gewichtsreduktion und Einsatzflexibilität des Wagens bei. Die gefertigten Wagen gehen nach der Zulassung sofort in den RCG-Einsatz und werden Interessierten zum Testen angeboten. Ab 2019 sind die ersten TransANT für die voestalpine für den Erztransport im Einsatz, und ab dem Jahr 2020 werden die Güterwaggons auf den Markt kommen.
 
 

Mehr Komfort im TRAVERSO für die Schweizer Südostbahn

Die Schweizerische Südostbahn AG (SOB) bestellte Ende Juni 2016 bei Stadler 11 elektrische Niederflurtriebzüge, um bei Fahrplanänderungen für 2019 die teilweise 40 Jahre alten Anlagen ersetzen zu können. Die Züge für die SOB spiegeln den aktuellen Entwicklungsstand der FLIRT Fahrzeuglinie (Fast Light Intercity- und Regionalzug) wider. Speziell für den Intercity-Verkehr wurde der TRAVERSO mit einem Intercity-Frontdesign versehen. Es gibt zwei Bistro-Bereiche, einen Familienwagen und komfortable Sitze mit Steckdosen. Die achtteiligen Züge, die in  metallischen Kupferfarbe lackiert sind, bieten Platz für 359 Passagiere, davon 68 in der Ersten Klasse. Sie erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h. Ab Dezember 2020 geht die SOB eine Partnerschaft mit den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) im Fernverkehr ein. Ab diesem Zeitpunkt wird die SOB auch den neuen TRAVERSO von Basel nach Zürich und über die Gotthard-Bergstrecke ins Tessin betreiben.

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Bild: „Innotrans 2018 – Stadler Flirt SOB“ © Harald A. Jahn

Neue Berliner S-Bahn mit Klimaanlage

Zum ersten Mal präsentierte das Konsortium Stadler-Siemens die neue Baureihe 484 für die Berliner S-Bahn als vollständigen Halbzug, also als Vierwagen-Einheit. Neu sind breitere Übergänge zwischen den Wagen und die vollständige Klimatisierung. Hochauflösende Flachbildschirme informieren an den Seiten über die Fahrstrecke. Siemens liefert die Antriebs- und Bremssysteme sowie die elektrische Ausrüstung, Stadler ist für die Fahrzeugkonstruktion und -produktion zuständig. Ab Jahresbeginn 2021 sollen die ersten Züge planmäßig im Südosten der Stadt den Betrieb aufnehmen.

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Bild: „Innotrans 2018 – Stadler S-Bahn Berlin“ © Harald A. Jahn

 

Ein Zug für die kleinste U-Bahn der Welt

An der U-Bahn in Glasgow ist nichts Standard: Sie ist mit 3,4 m Tunneldurchmesser die kleinste der Welt, und die Spurweite beträgt 1,22 Meter. Stadler Rail aus der Schweiz hat nach viereinhalbjährigen Verhandlungen 2016 dennoch einen Vertrag über die Lieferung von 17 Vier-Wagen-Einheiten für die Modernisierung einer der ältesten U-Bahnen der Welt – Einweihung 1896 – geschlossen. Die U-Bahn umfasst eine 10,5 Kilometer lange Ringstrecke und gehört zum Verbund Strathclyde Partnership for Transport. Die Züge sind Teil eines 200 Millionen Pfund (ca. 224 Mio. Euro) schweren Gesamtpakets, das unter anderem auch Bahnsteigtüren umfasst, denn die Züge sollen bald in fahrerlosen Betrieb überführt werden.

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Bild: „Innotrans 2018 – Stadler Subway Glasgow“ © Harald A. Jahn

Solaris: Emissionsfreie Busse und neuer Eigentümer

Zur InnoTrans 2018 feierte der Solaris „Trollino 12“-Obus im neuen Design seine Premiere. Neu ist beispielsweise das starrere und leichtere Gerippe. Durch entsprechende Formung und Platzierung der Stahlelemente reduzierte sich das Fahrzeuggewicht.

Bildtext: Solaris zeigte einen Trollino 12-Obus und einen batterie-elektrischen Urbino 12 für Frankfurt. Bild: Harald A. Jahn 
Bildtext: Solaris zeigte einen Trollino 12-Obus und einen batterie-elektrischen Urbino 12 für Frankfurt. Bild: Harald A. Jahn

Der batterie-elektrische Solaris Urbino wurde zum besten Stadtbus des Jahres 2017 („Bus of the Year“) gekürt. Das auf der InnoTrans präsentierte Fahrzeug wurde mit Solaris-High-Energy-Batterien mit einem Energieinhalt von 240 kWh ausgestattet. Sie wurden auf sechs Packs aufgeteilt und befinden sich sowohl im Heck als auch auf dem Dach über der Vorderachse. Diese Lösung garantiert eine ausgewogene Achslastverteilung sowie einen größeren Fahrgastraum. Der Bus ist mit einer elektrischen Achse mit zwei radnahen elektrischen Motoren, mit einer Spitzenleistung von jeweils 125 kW, ausgestattet. Bei dem auf der InnoTrans 2018 ausgestellten Fahrzeug handelt es sich um einen von fünf Elektrobussen, die der Betreiber „In-der-City-Bus“ für Frankfurt bestellt hat.
Ebenso wurde auf der InnoTrans bekannt gegeben, dass die spanische CAF-Gruppe 100 % der Aktien von Solaris Bus & Coach S.A. übernommen hat. CAF möchte die Marke Solaris weiterführen und ihren polnischen Charakter erhalten. In einem emotionalen Statement erklärte Solange Olszewska, Gründerin von Solaris Bus & Coach S.A., diesen Schritt: „Die Entscheidung ist mir und meiner Familie ganz und gar nicht leichtgefallen. Als ich mit meinem Mann vor 20 Jahren das Unternehmen gründete, setzten wir alles auf eine Karte. Wir investierten all unsere Privatersparnisse in die Firma, und mit einer Gruppe von 36 Wagemutigen – unseren ersten Angestellten – ließen wir uns zu etwas hinreißen, was vielen wie eine Schnapsidee schien. Nach nunmehr 22 Jahren des Bestehens unserer Firma beschäftigt Solaris nahezu 2.500 Personen und ist in 32 Ländern in Europa und darüber hinaus aktiv, wo zur Zeit fast 17.000 Fahrzeuge mit dem Symbol des grünen Dackels im Einsatz sind. Ich weiß, dass ich die Firma in gute Hände abgebe. Die Unternehmensgruppe CAF wird das Beste an der Marke Solaris fortführen und ihre Entwicklung gewährleisten.“.
 

50 Jahre Trapeze

Im Rahmen der InnoTrans feierte das Unternehmen Trapeze sein 50-jähriges Bestehen. Gleichzeitig wurden innovative Lösungen auf folgenden Gebieten präsentiert: Planung, Betriebshof- und Flottenmanagement, Betriebsleittechnik, Fahrzeugausrüstung, Fahrgeldmanagement, Fahrgast-Information und autonome Mobilität. Vor Kurzem hat Trapeze eine Ausschreibung in Frankreich für sich entschieden. Der Auftrag umfasst die Realisierung einer Bedarfsverkehr-Lösung rund um den Flughafen Paris Charles de Gaulle. Fahrgäste können dort künftig mittels einer App ein Fahrzeug anfordern, das sie von umliegenden Städten, Hotels und Privatresidenzen zum Flughafen oder zurück bringt.
Seit einiger Zeit existiert bereits eine Be-in/Be-out-Lösung von Trapeze mit Smartcards. Jetzt wird diese Lösung mit Check-in/Be-out auf dem Smartphone erweitert: Nach dem Check-In per App vor Fahrtantritt reisen Fahrgäste mit freihändigem Komfort. Das Ende der Reise wird vom System automatisch erkannt und abgerechnet.
Die AMoTech GmbH, eine 100-prozentige Tochterfirma der Trapeze Switzerland GmbH, integriert selbstfahrende Fahrzeuge in bestehende Leitsysteme. Als erstes Projekt verkehrt seit März 2018 auf der „Linie 12“ in Neuhausen am Rheinfall auf öffentlicher Straße das selbstfahrende AMoTech-Fahrzeug „Trapizio“, welches von den Verkehrsbetrieben Schaffhausen (VBSH) betrieben wird.

Die nächste Generation der Bahnkommunikationstechnologie

Kapsch CarrierCom, ein Unternehmen der Kapsch Group mit Sitz in Wien, präsentierte auf der InnoTrans innovative Lösungen für die digitale Transformation der Bahnkommunikation. Auf dem Messestand hatten Besucher durch die Kapsch Drivers Cabin die Möglichkeit, zukunftsweisende Technologien für eine optimierte operative Effizienz, Sicherheit und Benutzererfahrung live zu erleben. Zusätzlich stellte Fluidtime, ein Unternehmen der Kapsch Group, seine cloudbasierte Servicelösung FluidHub für Mobility-as-a-Service-Anwendungen (MaaS) vor. So erfuhren Besucher, wie einfach sie Reisen planen, Verkehrsdienstleistungen buchen sowie neue Services in die FluidHub integrieren und konfigurieren können.

Kosteneffizienter Lok-Einsatz im regionalen Güterzugdienst

Mit der neuen Dual-Mode-Lokomotive DM 20 verbindet Vossloh Locomotives auf innovative Weise die Einsatzfelder einer Strecken- und Rangierlokomotive für einen flexiblen, umweltfreundlichen Güterverkehr. In Abhängigkeit von der Fahrdrahtnutzung lassen sich mit dieser neuen Lok Schadstoff-Emissionen um durchschnittlich 80 Prozent im Vergleich zu klassischen Diesellokomotiven reduzieren. Denn das einheitliche Traktionssystem nutzt entweder den mitgeführten Dieselkraftstoff oder den Strom aus der Oberleitung, wobei die Traktionsart flexibel während der Fahrt umschaltbar ist. Damit können Zugläufe optimal geplant werden, auf zusätzliche Rangierloks an den End- und Abgangsbahnhöfen kann verzichtet werden. Ferner lässt sich im elektrischen Betrieb die Bremsenergie zurück in das Leitungsnetz speisen. Die über Puffer 18 Meter lange und 84 Tonnen schwere Lokomotive ist für die Streckenklassen CM, CE und D sowie für eine Höchstgeschwindigkeit von 120 Kilometer pro Stunde ausgelegt. Entsprechend den zu bewältigenden Dienstaufgaben und Zeitanteilen verfügt die DM 20 im Oberleitungsbetrieb über eine Dauerleistung am Rad von 2.100 Kilowatt oder eine temporäre Höchstleistung von 2.500 Kilowatt.

Getzner: Wirksamer Erschütterungsschutz für den urbanen Raum

Bei einer Gleis-Sanierung bietet es sich an, auch einen Erschütterungsschutz nachträglich einzubauen, was heute zunehmend praktiziert wird. Stefan Vonbun, Produktmanager im Bereich „Bahn“ bei Getzner, erläuterte Pressevertretern auf der InnoTrans 2018, wie das Produkt-Portfolio des Unternehmens zu einem wirksamen Erschütterungsschutz im urbanen Raum beitragen kann. Der Einbau eines kostengünstigen Erschütterungsschutzes im Rahmen einer Streckensanierung wirke sich auf unterschiedliche Art und Weise positiv aus, erklärte er. „Die Betreiber profitieren von einer höheren Akzeptanz ihrer Bahnlinie, ebenso werden die umliegenden Gebäude vor Erschütterungen geschützt. Die Bewohner genießen mehr Ruhe, das Leben und Arbeiten in der Nähe von Bahnstrecken ist komfortabler.“ Dadurch würden sich Grundstücke vielfältiger nutzen und meist auch höhere Grundstückspreise erzielen lassen“, so Vonbun. Am Beispiel der Flughafenanbindung in Krakau betrachtete der Produktmanager auch die Wirksamkeit von Schwellensohlen in innerstädtischen Gebieten.

Markus Fedra, Redakteur Forum Mobil