Es war ein historischer Moment, als ÖBB-Generaldirektor Matthä am 11. Juni auf dem Wiener Hauptbahnhof das Abfahrtszeichen für den Euro-City EMONA gab – erstmals seit 58 Jahren verkehrte wieder ein Direktzug von Wien nach Triest!
Erfolgte die Verabschiedung in Wien nur in kleinem Rahmen, so glich die Ankunft des Zugs in Trieste Centrale dem Empfang eines hochrangigen Staatsbesuchs. Die Repräsentanten aus Politik bzw. der Kirche sowie die Vertreter der Medien hatten sich freilich gedulden müssen: Eine Fahrleitungsstörung nach Zidani Most und dann ein Lokschaden bei der Ausfahrt aus Laibach hatten zu einer Verspätung von zweieinhalb Stunden geführt.
„Da muss Murphy mitfahren“, meinte zutreffend ein Fahrgast und spielte damit auf Murphys Gesetz an: „Wenn etwas schiefgehen kann,dann geht es auch irgendwann schief.“ Zweifellos handelte es sich um höhere Gewalt, niemandem war in diesem Falle ein Vorwurf zu machen.
Eine wichtige Maßnahme sollte indessen rasch umgesetzt werden: Die Fahrzeit von fast neun Stunden ließe sich durch Wegfall des zweimaligen Lokwechsels in Spielfeld-Strass bzw. in Villa Opicina sowie durch Kürzung des
Aufenthaltes in Laibach um mindestens 30 Minuten reduzieren – geeignete Mehrsystem-Triebfahrzeuge sind vorhanden, etwa die VECTRON-Loks. Jetzt ist rasches und unbürokratisches Handeln erforderlich. Und noch etwas: Vielleicht wäre es günstig, den Zug in MIRAMARE umzubenennen – damit wäre auch die Erinnerung an den seinerzeitigen legendären „Blauen Blitz“ hergestellt.
Autor: Karl Schamburek