Gut sechs Mal täglich sind Straßenbahnen und Autobusse in Wien von falsch geparkten Fahrzeugen an der Weiterfahrt gehindert. 2016 verzeichneten die Wiener Linien insgesamt fast 2.300 Falschparker. In über 650 Fällen mussten Fahrzeuge abgeschleppt werden. 2015 störten fast 2.200 Falschparker den Betrieb, 2010 waren es noch 3.600.
Ein Ärgernis sind falsch geparkte Fahrzeuge nicht nur für die Wiener Linien, sondern vor allem für die Fahrgäste. Binnen kurzer Zeit sind oft tausende Fahrgäste betroffen. Die Behebung der Störung dauert mitunter bis zu 40 Minuten. Bereits wenige Zentimeter, die ein Auto zu nahe am Gleis parkt, können ausreichen, um eine Straßenbahn an der Weiterfahrt zu hindern. Als Grundregel gilt: Die Betonplatten, auf denen die Gleise liegen, müssen beim Parken frei bleiben.
Rascheres Vorankommen für Straßenbahnen
Neben laufender Sensibilisierung der Öffentlichkeit sind Maßnahmen in Abstimmung mit den Bezirken notwendig, um das rasche Weiterkommen des öffentlichen Verkehrs sicherzustellen. Ein Falschparker-Hotspot konnte im Herbst in Währing durch ein Halte- und Parkverbot in einem Bereich der Kreuzgasse entschärft werden. Noch bis ins Frühjahr läuft ein Test mit elektronischen Hinweistafeln in der Döblinger Hauptstraße. In einem gemeinsamen Forschungsprojekt mit dem AIT und der Firma SLR werden Autofahrende mittels Hinweistafeln darauf aufmerksam gemacht, wenn sie zu nahe an den Gleisen parken.
Neben der Döblinger Hauptstraße (Linie 37) sind auch die Linie 5 im Bereich Kaiserstraße/Blindengasse sowie die Linien 40 und 41 in der Währinger Straße, die Linie 42 (Kreuzgasse) sowie die Linie 60 (Geßlgasse) besonders von Falschparkern betroffen.
Auf Falschparker können erhebliche Kosten zukommen. Neben einer Verwaltungsstrafe sind Kosten für den Einsatz von Feuerwehr oder Abschleppdienst vom Verursacher zu tragen. Hinzu kommen die Kosten der Überstunden des Personals. Karl Regner