Radfahrerin

Stadtverein für Mobilitätswende in Salzburg

Der Salzburger Stadtverein wurde 1862 als Verschönerungsverein während der großen Transformation der Stadt gegründet, um Auswüchsen des Modernismus zu begegnen.

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Radweg entlang der Salzach vor der Historischen Altstadt von Salzburg
Foto: Lukas Uitz

Bis heute ist er die wichtigste legitime Stimme der Zivilgesellschaft mit über eintausend Mitgliedern.
In den letzten Jahren tritt er verstärkt an die Öffentlichkeit und legte kürzlich ein ambitioniertes „Weißbuch“ zur Stadtentwicklung vor.
Aktuell fordert er die Politik auf, mit einer ökologischen Mobilitätswende dem Klimawandel zu begegnen und durch die Stärkung des Öffentlichen Verkehrs die Lebensbedingungen für die Bewohner der Stadt und für die 60.000 Pendler bzw. Auszubildenden substanziell zu verbessern. (stadtverein.at)
Der S-Link, die Verlängerung der Salzburger Lokalbahn, gilt als das wichtigste Infrastruktur-Projekt der Europaregion Salzburg. Er wird ein neues Angebot für Einheimische und Touristen schaffen, und nach Jahren endloser Debatten wurde kürzlich die Bauentscheidung im Einvernehmen mit Verkehrsministerin Gewessler getroffen.

Die Nord-Süd-Verbindung ist mit einer Gesamtlänge von 18 km projektiert, wieviel unter- bzw. oberirdisch, ist noch unklar. Es besteht Konsens zwischen Stadt und Land Salzburg für einen Korridor über die Alpenstraße bis Hallein als Verlängerung der S1-Salzburger Lokalbahn. An diesen Korridor sollen bestehende Linien und auch neue ÖV-Strecken angebunden werden. Zu den weiteren Maßnahmen zählen ein partieller zweigleisiger Ausbau der Lokalbahn vom Salzburger Hauptbahnhof nach Norden, der Ausbau der Messebahn und weitere Verknüpfungen zu den S-Bahn-Linien der ÖBB.
Der Stadtverein unterstützt die Bemühungen der Landesregierung und der Stadt Salzburg, das langjährige Verkehrsproblem grundsätzlich lösen zu wollen, verweist aber auf ungeklärte Fragen, etwa wie zukünftige Fortbewegungsmittel eingebunden sind. Vernetzte Verkehrssysteme, die mit elektrischen Antrieben den Mobilitätsbedarf über die gesamte Stadt kostengünstig garantieren, werden als autonom gesteuerte Sammeltaxis-Robotaxis bald Einzug halten. Ride-Sharing-Pools werden in Zukunft eine Selbstverständlichkeit sein. 

Autor: Professor Kurt Luger