Sozialprobleme nicht auf Kosten der Öffi-Fahrgäste lösen

Das Vorgehen von Salzburgs Vizebürgermeister Harald Preuner, das Problem oft zahlreicher Ansammlungen von sozial bedürftigen Menschen am Südtiroler Platz durch Verschieben in andere Bereiche zu lösen, kann so nicht toleriert werden.Es ist gänzlich ungeeignet und menschenunwürdig, diese Menschen von den Bussteigen auf den Bahnhofsvorplatz zu übersiedeln. Dadurch werden die Bus-Fahrgäste zu neuen Betroffenen, die die ohnedies wenigen Sitzplätze nicht mehr nutzen können. Außerdem wird auch die Anzahl der überdachten Stehplätze stark eingeschränkt. Hinzu kommt noch, dass der kleine Park vor dem Hotel Europa immer mehr zum Treffpunkt für die Salzburger Clochards wird. Rückmeldungen von Pendlern häufen sich, die beim Hotel Europa abends sofort die Straße wechseln, um nicht mit Anpöbelungen rechnen zu müssen.

Ganzheitliche Lösungen gefordert

Es ist daher mehr als vordringlich, den Salzburger Hauptbahnhof und den Bahnhofsvorplatz als Ganzes zu sehen und auch die Probleme ganzheitlich zu lösen. Als erster Schritt ist es notwendig, mit Hilfe von Sozialarbeitern andere Orte bzw. Räumlichkeiten zum Verweile für sozial Beeinträchtige zu schaffen. Eine wirtschaftliche Belebung des Bahnhofsvorplatz scheint zielführend zu sein. Preuners letzte Ankündigung, selbst die wenigen Sitzplätze auf den Bussteigen auch noch entfernen zu lassen, kann als unfreundlicher Akt gegen Pendler betrachtet werden.

Jedenfalls: Nach dem Motto „Aus den Augen, aus den Sinn“, geht gar nicht. Vizebürgermeister Harald Preuners Vorgehen der Entfernung von Bettlern / Migranten aus der Innenstadt führt eben zur Verlagerung auch auf den Hauptbahnhof. Das ist entschieden abzulehnen. Die Fahrgäste von Bahn und Bus dürfen keinesfalls zu neuen Betroffenen werden.

Für FORUM MOBIL
Peter Haibach

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