Presseaussendung 19.04.2017 – Bürgermeister Heinz Schaden hat richtig erkannt, dass sich rasch und gravierend was ändern muss. Richtig ist, dass das Stauproblem aus dem Umland kommt und die Stadtbevölkerung unter den Folgen leidet, sowohl unter der Schadstoff- als auch der Lärmbelastung. Richtig ist auch, dass es dazu ein Bündel an Maßnahmen braucht und das Parkticket nur eine wirksame Maßnahme sein kann.
Die Initiative FORUM MOBIL empfiehlt daher:
- Die Parkraumbewirtschaftung wie geplant umzusetzen.
- Gleichzeitig die Firmenparkplätze zu reduzieren (Schätzungen gehen davon aus, dass drei Viertel der Einpendler auf Firmengrund mehr oder minder gratis parken).
- Im Gegenzug bieten die Firmen ihren Mitarbeitern ein Gratis-Jobticket an. Das hilft sowohl dem Unternehmen Kosten zu sparen, die weniger Parkplätze zur Verfügung stellen müssen und den Pendlern, die keine bzw. geringere Aufwendungen für Fahrten zum und vom Arbeitsplatz aufbringen müssen,.
- Umsetzung eines umfassendes Paket zur Verbesserung des ÖV-Angebots und der ÖV-Tarife. Das setzt aber voraus, dass Stadt und Land das Angebot und die Tarife auch finanzieren wollen.
- Schadens Vorschlag entspricht dem, was in anderen europäischen Städten und in Österreich in Wien längst verwirklicht ist. Klar muss sein, dass die Parkraumbewirtschaftung von einem massiven Ausbau des ÖV zu begleiten ist. Zu diesem Punkt sind Land, Stadt, Verkehrsverbund und Salzburg AG massiv gefordert. Es gilt die Versäumnisse vieler Jahre in kurzer Zeit aufzuholen.
Öffi-Attraktivierung als Gebot der Stunde
Der Vergleich mit Tirol hinkt (Pichler), so lange Salzburg im Gegensatz zu Tirol weniger Geld ausgeben will, auch der Vergleich mit Südtirol (Struber) hinkt deshalb. Wenig zielführend sind die Zurufe nach kurzfristigen Großbauten für Straße (Gitzentunnel) und Schiene (Lokalbahnverlängerung).
Die Lösungen liegen auf der Hand und sind auch leistbar. 10 Buslinien und 6 Bahnlinien laufen auf die Stadt zu. Auf allen 16 Linien gilt es, den Takt zu verdichten und ein attraktives Ticket anzubieten. Dadurch ließe sich der Modal Split innerhalb weniger Jahre verdoppeln – siehe Linz, Innsbruck, Wien…
Es wirkt paradox, wenn die zuständigen Politiker protestieren, den Bürgermeister verdammen, selbst aber die Versäumnisse über Jahre mitverursacht haben.
FORUM MOBIL ist überzeugt, dass es eine breite Allianz der Stadtbevölkerung und der Umweltbewegung für das Vorhaben des Bürgermeisters gibt.
Für das FORUM MOBIL
Peter Haibach