Presseaussendung 16.07.2018 – FORUM MOBIL begrüßt vorbehaltlos die Entscheidung der ÖBB, in den Zügen für mehr Sicherheit zu sorgen. Zwar fühlen sich laut Umfragen 78 % der Fahrgäste sehr sicher bzw. sicher, doch ist dieser Wert nicht zufriedenstellend. Eine Steigerung ist dringend erforderlich. Sporadische Kontrollen in den Zügen sind nicht hinreichend.
Der Beschluss, Zugbegleiterinnen und Zugbegleiter mit Body-Cams auszustatten, darf daher nur als erster Schritt betrachtet werden. 14 solcher Kameras werden für 140 ÖBB-Bedienstete zur Verfügung stehen. Diese wurden bereits geschult, wie in kritischen Situationen zu reagieren ist.
Mehr Personal kann sich rechnen
Zugbegleiterinnen und Zugbegleiter sind als Kundenberater die Visitenkarte eines Bahn-Unternehmens, gewissermaßen das „Kapital“. Ziel muss es sein, keine schaffnerlosen Züge mehr zu betreiben. Das dürfte sich auch wirtschaftlich rechnen: Den Kosten für Personal stehen immerhin folgende Aufwendungen gegenüber:
- Anschaffungskosten der Fahrkarten-Automaten und deren Wartung
- Erlösminderungen durch Schwarzfahrer und „Graufahrer“ (das sind jene, die irrtümlich einen falschen Fahrschein lösten oder kein Kleingeld für den Automaten zur Verfügung hatten)
- Vandalismusschäden
- Erlösminderungen durch nicht angetretene Fahrten wegen des Gefühls der Unsicherheit
- Erlösminderungen durch nicht angetretene Fahrten, wenn potenzielle Fahrgäste vor dem Automaten angesichts intransparenten Tarifsystems resignieren (Wo beginnt die Kernzone? Welchen Fahrschein muss ich für die Kinder lösen? Muss ich für den Hund bezahlen? Wo muss ich zum Zentrum aussteigen?).
Das Land Salzburg müsste es daher als seine Aufgabe ansehen, den Personaleinsatz bei den ÖBB zu bestellen und auch bezahlen. Diese Abgeltung sollte für das Land im Interesse des Tourismus eigentlich selbstverständlich sein. Vorbild sollte das Land Tirol sein, die die Verstärkung des Personaleinsatzes im Verkehrsdienstevertrag mit den ÖBB aufgenommen haben.
Für das FORUM MOBIL
Peter Haibach, Sprecher
Karl Schambureck, Tourismusbeauftragter