Entscheidet Verkehrsnotstand die Stichwahl?

Am 10. Dezember wählt Salzburgs Bevölkerung ihr neues Stadtoberhaupt. Die Entscheidung, ob Harald Preuner oder Bernhard Auinger das Bürgermeisteramt übernehmen wird auch große Auswirkung auf Salzburgs Verkehrspolitik haben. Die beiden Kandidaten zeigen sich diesbezüglich unterschiedlich ambitioniert. FORUM MOBIL zeigt anhand der großen im Vorfeld durchgeführten Kandidaten-Befragung die Unterschiede auf.
 


Aussicht aus dem Bürgermeisterzimmer im Schloss Mirabell. Foto: Stadt Salzburg
Aussicht aus dem Bürgermeisterzimmer im Schloss Mirabell. Foto: Stadt Salzburg

 

Einhellig: Öffis gehören ausgebaut

Der ÖPNV steht für Auinger und Preuner an erster Stelle bei der Prioritätenreihung der Verkehrsmittel. Auinger quantifiziert auch den klaren Willen, den motorisierten Individualverkehr in der Stadt erheblich zu reduzieren und nennt als Vision für 2027 30% ÖPNV, 25% MIV, 25% Fahrrad und 20% Fußgänger. Preuner legt sich auf keine Zahlen fest und möchte sich für „mehr ÖPNV und  mehr Radverkehr als derzeit“ einsetzen.
Beide sind für eine Erhöhung der städtischen Budgetmittel, um mehr ÖPNV bei der Salzburg AG zu bestellen. Bis zur Gemeinderatswahl 2019 möchten die beiden Kandidaten folgende Maßnahmen umgesetzt sehen:

Auinger

  • Flächendeckende Parkraumbewirtschaftung
  • Gründung Planungsgesellschaft Stadtregionalbahn
  • Verdichtung Obustakt

Preuner

  • Verlängerung Linie 5
  • Verlängerung Linie 2
  • Parkraumbewirtschaftung Süd

 

Mehr Parkplätze in der Innenstadt, Unterschiede bei Regionalstadtbahn

Beide Kandidaten sind für eine deutliche Erhöhung des Parkplatzangebots in der Innenstadt und unterstützen den Ausbau der Mönchsberggarage. Preuner möchte zusätzlich den Kapuzinerberg für weitere Parkplätze nutzen.
Auf einer Skala von 0 bis 10 hat die Stadtregionalbahn für Auinger die Priorität 10, für Preuner 4.
Touristenbusse sollen nach Auinger künftig nur mehr bis ins äußere Stadtgebiet fahren dürfen. Preuner sieht keine Lösungskonzepte und sieht diese weiter in der Innenstadt.
 

Radverkehr: Ja, aber

Beide Kandidaten setzen sich für eine Stärkung des Radverkehrs ein. Während sich Auinger dabei vorstellen kann, dem Radverkehr auch auf Kosten des motorisierten Individualverkehrs mehr Platz einzuberaumen, will Preuner dem Radverkehr nur die Mitnutzung von Busspuren ermöglichen.

Gaisberg

Bei Stau am Gaisberg will Auinger ein flexibles Anzeigesystem ab Guggenthal bzw. Elsbethen, aber ansonsten keine Einschränkungen für den MIV. Preuner kann sich eine Zugangsregelung (Ampel ab Guggenthal bzw. Kreuzung Mitteregg/Elsbethen) vorstellen.
 

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